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Technologie vs. selbstbestimmtes Denken. Keynote Speaker Gerd Leonhard

Keynote Speaker und Futurist Gerd Leonhard nennt in ALPHA fünf menschliche Fähigkeiten, die wir aufgrund exzessiven Gebrauchs von Smartphones und Technologie bald verlernen könnten.
Unsere kleinen Helfer, wie zum Beispiel Smartphones, Gesundheits-Tracker oder Tablets können Leben retten, erleichtern uns das Leben und eröffnen uns ganz neue Möglichkeiten. Früher mussten wir in gedruckten Fahrplänen blättern, um den Zug herauszufinden. Heute genügen drei Klicks und die App offeriert uns eine Auswahl an Zügen. Danke dem, Navigationsgerät verfehlen wir nur noch ganz selten unser Ziel in einer fremden Stadt.
Das Smartphone sagt uns auch, wo wir in der Nähe eine Pizzeria finden und wie sie von meinen „Freunden“ oder der „Weisheit der Masse“ bewertet wurde. Dabei vertrauen wir immer weniger unserer Intuition. Stattdessen verlassen wir uns auf unser „externes Gehirn“, bei dem wir davon ausgehen, dass es als gigantische  Maschine-in-der Wolke immer recht hat und immer da ist.
Doch die omnipräsente und praktische Technik hat auch eine andere Seite: Sie macht uns bequemer und sourct wichtige menschliche Funktionen aus. Über viele Dinge denken manche von uns nicht mehr selber nach, sondern überlassen die Entscheidungen dem Smartphone oder der smarten „Wolke“, die hinter Tripadvisor, Siri, Facebook oder Google steckt.
Der radikale und ausschliessliche Gebrauch von Technologie sowie mobilen Geräten, die immer online und vollgepackt sind mit immer intelligenterer Software, können uns digital entmündigen

Unsere folgenden Fähigkeiten könnten gefährdet sein:

  1. Fremdsprachen lernen
    Mit dem neuen Skype Translate oder mit der App Say Hi können wir jetzt schon mit fremdsprachigen Menschen in unserer Muttersprache reden. Was wir sagen, wird in Echtzeit übersetzt und kommt beim Empfänger in dessen Sprache an.
  2. Uns vor Ort orientieren
    Viele Menschen haben sich an das GPS (Positionsbestimmung per Satellit) und an interaktive Internet-Maps auf ihrem Handy, ohne das sie verloren sind, gewöhnt. Kein Internet kein Spaziergang?
  3. Selbstbestimmtes Reisen als Entdecker
    Früher fuhr man einfach einmal los und schaute dann, wohin es einen auf der Reise verschlug. Heute machen uns Youtube, Tripadvisor und Google Maps Vorschläge. Keine App, kein Spaziergang. Daten triumphieren über unsere Intuition.
  4. Zufällig etwas Interessantes lesen
    Früher blätterten wir eine Zeitung oder ein Magazin durch. Den (“Digital Natives“) ist der Facebook-Newsfeed wichtiger als jedes andere Medium. Sie lesen dort nur die News ihrer Freunde und „Likes“ – und deren Sponsoren.
  5. Schön schreiben können
    Einen handgeschriebenen Brief zu erhalten galt früher als normal. Von Hand brauchen wir bald nichts mehr zu schreiben; der Computer hört uns zu und folgt unseren verbalen Anweisungen. Dazu kommen noch Gesten, mit denen wir unsere Geräte steuern. Wozu Schreiben lernen, wenn man es eh nicht braucht?

Was sagen Gehirnforscher zu diesen Entwicklungen? Brauchen wir nicht manche unserer menschlichen Fähigkeiten, damit wir auch noch andere Dinge lernen im Leben? Was entwickeln sich Kinder, die schon von früh auf Gehirnleistung auslagern? Und: Sollen wir wirklich alles outsourcen, was möglich ist? Mit diesen kritischen Fragen müssen wir uns meiner Meinung nach auseinandersetzen. Sie müssen im öffentlichen Diskurs genauso viel Raum einnehmen, wie die Begeisterung für die neuen Technologien – denn diese kommen, ob es wir wollen oder nicht.
Hier gehts zum Artikel in ALPHA als PDF.
 

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